Dass Spinat nicht die Menge an Eisen besitzt, die man ihm zuschrieb, ist hinlänglich bekannt. Weniger bekannt ist, dass das Eisen in einer besonderen Form vorhanden ist, nämlich als Eisenphosphat, das nur schwer vom Körper verwertet werden kann. Aber trotzdem ist Spinat gesund, denn er enthält weitere wichtige Mineralstoffe: So decken 100 g Spinat ein Drittel des täglichen Kaliumbedarfs und ein Viertel des Kalzium- und Magnesiumbedarfs, ausserdem bei schonender Zubereitung den Tagesbedarf an Vitamin A und C.
Neben vielen Vorzügen hat Spinat auch zwei Nachteile: Er enthält viel Oxalsäure und Nitrate. Oxalsäure kann die Kalziumaufnahme im Körper behindern und auch zu Beschwerden führen, wenn man unter Nierensteinen oder Gicht leidet. Und Nitrate können in Wärme von Bakterien zu schädlichem Nitrit umgewandelt werden. Deshalb empfiehlt es sich, Spinat in Salzwasser zu blanchieren, dadurch werden diese Stoffe grösstenteils ausgeschieden. Nach dem Blanchieren den Spinat am besten in Eiswasser abschrecken. Durch die Kälte wird der Vitaminabbau gestoppt und auch die Farbe bleibt erhalten.
Die ursprüngliche Heimat des Spinats ist der Orient, von wo er von den Arabern nach Südspanien und von dort aus nach Mitteleuropa gebracht wurde. Inzwischen ist er ein Gemüse aller gemässigten Zonen und der Subtropen, beliebt rund um den Erdball. Er gilt nicht nur als schmackhaft, sondern auch als sehr gesund. Das wusste schon Katharina von Medici, die aus diesem Grund nach der Hochzeit mit Heinrich von Orléans ihre Leibköche bei sich haben wollte, damit sie ihr Lieblingsgemüse Spinat zubereiten konnten.
Wichtig für den Konsumenten sind nicht die verschiedenen Spinatsorten, sondern die Art und der Zeitpunkt der Ernte: Beim Blattspinat werden nur die Blätter mit Stiel geschnitten, beim Wurzelspinat wird die ganze Pflanze geerntet. Winterspinat, der im Frühling auf den Markt kommt, hat grosse, kräftig gekrauste Blätter, Sommerspinat ist zart und glatt, Herbstspinat liegt etwa dazwischen. Schnittmangold ist ein dem Spinat ähnliches Gemüse, das mehrmals geerntet werden kann. Er wird heute meistens in Hausgärten kultiviert.
Spinat kann wieder erhitzt werden – vorausgesetzt, er wird schnell abgekühlt und dann im Kühlschrank aufbewahrt oder tiefgekühlt. Gefrorenen Spinat nicht langsam auftauen lassen, sondern am besten noch gefroren in die Pfanne oder Mikrowelle geben und rasch aufkochen. Säuglinge und Kleinkinder, die wesentlich nitritempfindlicher sind als Erwachsene, sollten nur frisch zubereiteten Spinat bekommen.