Bockshornklee
Bockshornklee hat den Weg aus der indischen Küche zu uns gefunden, jedoch selten als Einzeldarsteller, sondern fast immer als Bestandteil des Currypulvers.
Wie winzig kleine ockerfarbene bis bräunliche Kieselsteinchen sehen die eckigen Samen des Bockshornklees aus. Die Blätter der einjährigen Pflanze erinnern an den bei uns heimischen Klee. Tatsächlich gehört der Bockshornklee aber zur Familie der Hülsenfrüchtler und ist eng mit dem Schabzigerklee verwandt. Die unscheinbaren, kleinen, cremefarbenen bis leicht gelblich schimmernden Blüten bilden wie andere Hülsenfrüchte eine längliche, schmale Schote aus, in der die nur 3–5 mm grossen, harten Samen heranwachsen.
Heilsame Wirkung
Nicht nur in der Küche, sondern auch im
Medizinschrank hatte Bockshornklee
früher seinen festen Platz. Er soll zur
feinen Paste verrührt und auf die Haut
gestrichen eine fiebersenkende Wirkung
haben und auch sehr wirksam gegen
Entzündungen helfen. Hildegard von
Bingen und auch Pfarrer Kneipp setzten
ihn als Arznei bei Hautkrankheiten ein. In
China, Indien und in Tibet kocht man
einen Tee aus Bockshornklee. Er soll
Husten lindern und auch gut für die Leber
sein.
Sparsam verwenden
Bockshornklee bekommt man als ganze
Samen, selten auch gemahlen, in Asienläden,
Bioläden und gut sortierten
Gewürzläden. Damit die Samen ihre
Bitterkeit verlieren, werden sie in einer
Bratpfanne nicht zu heiss geröstet und
anschliessend im Mörser fein zerkleinert.
Auch wenn Bockshornklee vor allem im
Zusammenspiel mit anderen Gewürzen
bekannt ist, sollte man ihm den Soloauftritt
durchaus gönnen. Seine leicht herbe,
an Nüsse erinnernde Note passt besonders
gut zu Gemüsen, vor allem zu jenen,
die mit einer leichten Süsse ein angenehmes
Gegengewicht beisteuern:
Rüebli, Sellerie, Zwiebeln oder die feinen
Pastinaken.
Bockshornklee wird auch beim Brotbacken
und zum Würzen bestimmter
Käsesorten eingesetzt, in Europa vor
allem in Südtirol. Ausserdem kann man die
Samen auch zum Keimen bringen und
die Sprossen über Salate oder Gemüsegerichte
streuen.