
Eingeschenkt
FRÜHLINGSWEINE
Auf dem Teller gibt es Frühlingsspezialitäten zu geniessen. Klar, dass dabei ein Glas Wein nicht fehlen darf, das genauso frisch und belebend ist wie die wieder erwachte Natur.
Frühlingsweine sollen zwar zart und frisch sein, aber nicht allzu filigran oder gar zerbrechlich, denn der Frühling hat Kraft und Saft. Und sie sollten eine klare Verwandtschaft mit den grünen, pflanzlichen Aromen der knospenden Natur mitbringen. Was also stellen wir kühl?
Favoriten sind da auf jeden Fall alle Weine aus der Sauvignon-Blanc-Rebe
Zum Beispiel die kristallklaren, etwas kressescharfen und pikanten Weine aus Neuseeland oder die vielschichtigeren Tropfen von der Loire (Sancerre und Pouilly-Fumé). Sie alle sind belebend und ausdrucksstark wie ein Frühlingsmorgen.
Die Österreicher dagegen lieben ihren Grünen Veltliner und er verdient ihre Liebe ganz besonders zu dieser Jahreszeit: Frischer Dill und viele andere duftende Kräuter bereichern sein saftiges Aroma. Und das «Pfefferl», sein berühmter Hauch von frisch gemahlenem weissem Pfeffer, weckt die Lebensgeister.
Am besten zu dieser Jahreszeit passen die Weine aus Niederösterreich.
In der Wachau und im Kamptal sind sie fast ein wenig zu «seriös». Der Frühling darf schon ein wenig unbeschwerter sein.
Auch Italien bietet einige besonders frühlingshafte Weine: Unter dem Namen Vernaccia di San Gimignano findet man – neben vielen Billigprodukten – feine spritzige Weine, die wunderbar frisch nach jungen Blättern und Zitrusfrüchten duften. Und im Piemont wächst ein etwas weniger bekannter Weisser, den man sich im Frühling unbedingt einmal beschaffen und gönnen sollte, der Erbaluce di Caluso. Die Suche lohnt sich: Wissen Sie, wie eine Blumenwiese im Frühling duftet? Genau so.
Und was gibt es in dieser Hinsicht in der Schweiz zu entdecken?
Unser bester Weisswein, die Petite Arvine aus dem Wallis, ist ein Frühlingswein par excellence.
In ihrem Aromenstrauss findet man einerseits viel frisches Grün, aber auch – und das ist einmalig und sortentypisch – den Duft von frischem Rhabarber. Also: Rhabarbergerichte ohne Petite Arvine sind geradezu eine Sünde! Und dann sind da natürlich auch noch unsere Paradepferde, der rassige Räuschling vom Zürichsee, der fein nach Muskat duftende Müller-Thurgau und alle freundlich-süffigen Chasselas von der La Côte bis zur Drei-Seen-Region am Neuenburger-, Bieler- und Murtensee.